Was kostet eigentlich so eine Weltumseglung?

So oder ähnlich werden wir immer wieder mal gefragt und natürlich haben wir uns diese Frage vor unserer Abfahrt auch gestellt und versucht entsprechende Infos zu finden.

Hierbei sind wir auf endlos viele Seiten zu dem Thema gestoßen. Beispielhaft seien hier die von Bobby Schenk sowie der SY MOYA genannt. Bei letzterer werden die einzelnen Posten sehr detailliert dargestellt. Bei Bobby Schenk fließen dafür viele verschiedene Langfahrtkonzepte mit ein.

Nach unseren Recherchen haben wir für uns mit einem Budget von 2.500,–€/mtl. geplant. 1.000 für alle Kosten in Verbindung mit dem Schiff, sowie 1.500 für uns beide.

Bevor wir wegen Corona für mehrere Monate in Kolumbien festsaßen, lagen wir stets über dem Plan. Das hatte unterschiedliche Gründe: Die Lebensmitteleinkäufe waren bis dahin meistens teurer als im geplanten Durchschnitt, wir sind etwas mehr in Restaurants, Cafès und Bars gewesen als gedacht und auf unserer bisherigen Strecke war der Anteil der Ankermöglichkeiten niedriger als dies im Pazifik sein wird.

Dafür leben wir aber nun in Kolumbien recht günstig, Restaurants und Bars sind geschlossen, beim Liegeplatz haben wir einen „Lockdown-Rabatt“ und Kolumbien ist grundsätzlich wesentlich preiswerter als die bisherigen Länder. Das gleicht sich dann derart aus, dass wir nach 12 Monaten jetzt fast exakt im Plan liegen. Wie sich das bei uns im Detail konkret verteilt und wie der Soll/Ist-Vergleich nach einem Jahr aussieht, könnt Ihr der Tabelle entnehmen.

Der andere große Kostenfaktor ist natürlich die Anschaffung des Bootes. Dabei haben wir unserem bisherigen Weg Menschen mit den unterschiedlichsten Schiffen kennengelernt. Der alleinsegelnde Mitzwanziger, der mit einem 40 Jahre alten 32-Fuß-Schiff unterwegs ist, genauso wie eine nagelneue 66-Fuß-Yacht oder der 57-Fuß-Katamaran mit allem erdenklichen Zubehör. Und alle haben Freude an ihrer Reise.

Wir hatten uns im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten für eine ältere dafür hochwertige Yacht mit 39 Fuß entschieden. Für die Ostsee ist das schon eine ordentliche Länge, viel Größere bekommen dort irgendwann Probleme mit Liegeplätzen; bei den Langfahrtyachten hingegen sind wir immer so bei den unteren 10-15%. Und der Trend geht weiter zu immer größeren Schiffen und Katamaranen.

Neben den reinen Anschaffungskosten ist natürlich auch relevant, in welchem Zustand das Schiff bei der Abfahrt war. Wir hatten unsere DAPHNE zwei Jahre vor der Abfahrt gekauft und bis zum Reisebeginn alle nötigen Instandhaltungsarbeiten machen lassen oder selbst erledigt sowie sämtliche notwendigen Ausrüstungsteile angeschafft. Nachteil: Man steckt den Kaufpreis fast noch einmal hinein. Vorteil: Wir hatten unterwegs bislang noch keine einzige größere Reparatur.

Ein weiterer erheblicher Posten ist der Verdienstausfall. Inwiefern man das beispielsweise durch Sabbatical-Lösungen oder Zuverdienstmöglichkeiten unterwegs kompensieren kann, ist natürlich individuell sehr unterschiedlich. Einige, wie auch wir, nutzen die Möglichkeit, die eigenen vier Wände für diesen Zeitraum zu vermieten.

Ist nicht jedermanns Sache, entlastet aber erheblich die Reisekasse. Fazit: Die Eingangsfrage lässt nicht so einfach wie gedacht beantworten, aber einer ungefähren Vorstellung darüber, kann man sich mit den genannten Informationen durchaus nähern. Drei bis vier Jahre Auszeit und dann auch noch auf einem eigenen Schiff sind in jedem Fall ein kostenintensives Projekt. Wie wir, werden die meisten darauf viele Jahre sparen müssen.

Aber alle die fragen, ob es sich lohnt, eine lange Zeit auf andere Dinge wie große Urlaubsreisen, das neue Auto, teure Einrichtungen und so weiter zu verzichten, laden wir ein, Utas Blog zu lesen und dann selber zu entscheiden 😉 Wir sind zu 100% davon überzeugt, dass es das wert ist.

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